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Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat die Ergebnisse einer umfangreichen Untersuchung zu zwei Meeresgebieten in der Nordsee veröffentlicht. Diese Gebiete, N-10.1 und N-10.2, sind für den Bau neuer Offshore-Windparks vorgesehen. Die Untersuchungsergebnisse zu verschiedenen Aspekten – darunter Bodenbeschaffenheit, Umwelt, Meeresströmungen, Windverhältnisse und Schiffsverkehr – können auf dem Datenportal PINTA eingesehen werden.

Die Flächen werden von der Bundesnetzagentur (BNetzA) zur Versteigerung angeboten. Unternehmen, die an der Nutzung interessiert sind, können bis zum 1. August 2025 Gebote einreichen. Weitere Details zum Vergabeverfahren sind auf der Website der BNetzA verfügbar.

Lage und Größe der Flächen

Die beiden Gebiete liegen in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der Nordsee, etwa 120 Kilometer vor der Insel Helgoland. Die Wassertiefe dort beträgt zwischen 39,5 und 42 Metern. Insgesamt erstrecken sich die Flächen über 182 Quadratkilometer.

  • Fläche N-10.1:
    • Größe: 151 Quadratkilometer
    • Geplante Leistung: 2.000 Megawatt
    • Geplante Inbetriebnahme: 2031
  • Fläche N-10.2:
    • Größe: 31 Quadratkilometer
    • Geplante Leistung: 500 Megawatt
    • Geplante Inbetriebnahme: 2030

Die Eignung dieser Flächen für Offshore-Windenergie wurde bereits offiziell bestätigt – am 28. Januar 2025 durch die sogenannte Fünfte Verordnung zur Durchführung des Windenergie-auf-See-Gesetzes (5. WindSeeV).

Untersuchungen des BSH

Das BSH hat vor etwa drei Jahren mit den Untersuchungen der Flächen begonnen. Dabei wurden mehrere Themenbereiche analysiert:

  • Bodenbeschaffenheit (Baugrund)
  • Meeresumwelt (Tiere, Pflanzen, Schutzgebiete)
  • Ozeanographie (Strömungen, Temperatur, Salzgehalt)
  • Windbedingungen
  • Schiffsverkehr

Die meisten Untersuchungen hat das BSH an externe Firmen vergeben. Einige, insbesondere zu Meeresströmungen und Wellenbewegungen, wurden jedoch vom BSH selbst durchgeführt.

Um die Wellenhöhe, -richtung und -frequenz zu messen, hat das BSH zwei spezielle Messbojen im Untersuchungsgebiet verankert. Diese Bojen waren mit GPS, Kompass, Neigungssensoren und Beschleunigungsmessern ausgestattet. Sie sammelten über sechs Monate hinweg kontinuierlich Daten, die nun in die offizielle Beschreibung der Meeresbedingungen eingeflossen sind.

Alle erhobenen Daten sind jetzt über das Datenportal PINTA abrufbar.

Datenplattform PINTA

Seit 2021 veröffentlicht das BSH regelmäßig Untersuchungsdaten zu verschiedenen Offshore-Windpark-Flächen auf der Plattform PINTA. Insgesamt wurden bereits Daten zu 11 Flächen mit einem Volumen von rund 30 Terabyte zur Verfügung gestellt.

Bettina Kühn, die Leiterin der Abteilung für Offshore-Untersuchungen beim BSH, betont die Bedeutung dieser Datensammlung:

„Mit der Veröffentlichung der Untersuchungsergebnisse auf dem Datenportal PINTA liefert das BSH einen wichtigen Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung der ehrgeizigen Offshore-Windenergieziele.“

 

Foto: Image by Thomas G. from Pixabay

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