Der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern (TMV) hat in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern und Praktikern einen konkreten Plan für einen klimafreundlicheren Tourismus im Land entwickelt. Bis 2030 sollen die CO₂-Emissionen des Tourismus um 34,5 Prozent reduziert werden, und bis 2040 wird eine klimaneutrale Tourismusbranche angestrebt. Kernstück ist der Sieben-Punkte-Plan, der klare Maßnahmen für den Klimaschutz definiert.
Zusätzlich begleitet der TMV in einem dreijährigen Projekt touristische Betriebe auf ihrem Weg zur Klimaneutralität. Ziel ist es, Unternehmen bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen aktiv zu unterstützen.
Der Tourismus bekennt sich zu den Klimazielen Mecklenburg-Vorpommerns
Zum dritten Mal wurden die spezifischen Treibhausgasemissionen des Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern gemessen. Diese Daten bilden die Basis für die Festlegung konkreter Klimaziele.
Tobias Woitendorf, Geschäftsführer des TMV, betont:
„Wir stehen hinter den landesweiten Klimazielen und haben mit dem Sieben-Punkte-Plan erstmals eine klare Strategie, wie der Tourismus einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann.“
Auch Prof. Dr. Martin Balas, wissenschaftlicher Begleiter des Projekts, hebt hervor:
„Der Plan gibt der Branche konkrete Werkzeuge an die Hand und setzt ein Zeichen dafür, dass Tourismus und Klimaschutz vereinbar sind.“
Woher kommen die Emissionen im Tourismus?
Im Jahr 2022 verursachte der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern 2,35 Millionen Tonnen CO₂e. Die Hauptursachen:
- Mobilität: 45 % der Emissionen, vor allem durch An- und Abreisen mit dem Auto (92 % der Mobilitäts-Emissionen).
- Beherbergung: 30 % der Emissionen, darunter Ferienwohnungen, Hotels und der sogenannte „graue Beherbergungsmarkt“.
- Verpflegung: 17 % der Emissionen.
- Aktivitäten: 8 % der Emissionen.
Der durchschnittliche CO₂e-Ausstoß pro Tourist lag 2022 bei 36,6 kg pro Tag – deutlich höher als der tägliche Durchschnittsverbrauch pro Person in Deutschland.
Die sieben Schlüsselmaßnahmen für den Klimaschutz im Tourismus
Der Sieben-Punkte-Plan des TMV fokussiert sich auf die Reduktion von Emissionen in den Bereichen Mobilität und Gastgewerbe. Die Maßnahmen im Überblick:
- Klares Bekenntnis der Branche zum Klimaschutz
- Verbessertes Monitoring von Emissionen
- Aktive Unterstützung von Betrieben bei Klimaschutzmaßnahmen
- Integration von Klimaschutz in Planungen und Konzepte
- Erleichterung klimaschutzspezifischer Investitionen
- Förderung emissionsarmer Mobilität
- Transparente Kommunikation über Klimaschutz
Gemeinsam für eine nachhaltige Tourismuszukunft
Der TMV ruft alle Akteure der Tourismusbranche dazu auf, sich aktiv an der Umsetzung des Plans zu beteiligen. Tobias Woitendorf erklärt:
„Mit diesem Klimaschutzprogramm übernehmen wir eine Vorreiterrolle im Deutschlandtourismus. Jetzt ist es wichtig, Worte in Taten umzusetzen.“
Weitere Informationen zum Sieben-Punkte-Plan und den Klimazielen finden Sie auf der Branchen-Website des TMV unter tourismus.mv.
Grafik: Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern e. V.