Das Wohngebäude in der ostukrainischen Stadt Trostjanez, das mit Solarpanels und einer Wärmepumpe ausgestattet werden soll. Foto: Greenpeace Deutschland e.V.

In der Stadt Trostjanez, unweit der russischen Grenze im Nordosten der Ukraine, startet ein zukunftsweisendes Projekt: Ein großes Wohngebäude wird künftig mit erneuerbarer Energie beheizt. Unterstützt wird das Vorhaben von Greenpeace Deutschland, Green Planet Energy und der Umweltstiftung Greenpeace. Es ist das erste Mal, dass Erdwärme in der Ukraine für solche Wohngebäude genutzt wird. Nach Abschluss der Renovierungsarbeiten werden 60 Wohnungen, in denen rund 150 Menschen leben, durch zwei Wärmepumpen und Solaranlagen mit Wärme versorgt. Das Gebäude war zu Beginn des russischen Angriffskriegs stark beschädigt worden.

Ein Modellprojekt mit Signalwirkung

„Dieses innovative Modellprojekt zeigt den Willen der Stadt Trostjanez, gestärkt und zukunftsorientiert aus den Herausforderungen des Krieges hervorzugehen“, sagt Andree Böhling, Projektleiter von Greenpeace. „Es setzt ein starkes Signal an Europa, dass die Ukraine auf Zukunftstechnologien setzt.“

Finanziert wird das Projekt maßgeblich durch Green Planet Energy. Kund:innen der Ökostromgenossenschaft unterstützen solche Projekte durch einen Tarif, der einen zusätzlichen Cent pro Kilowattstunde in Solarprojekte fließen lässt. „Gerade im Osten der Ukraine ist die Energiekrise im Winter besonders gravierend. Unsere Förderung sorgt hier für eine saubere und sichere Energieversorgung“, betont Nils Müller, Vorstand von Green Planet Energy.

Hightech-Heizung bis 2025

Die neue Heiztechnik soll bis zum Frühjahr 2025 vollständig installiert sein. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit 38 Kilowatt Leistung und eine Grundwasser-Wärmepumpe mit 80 Kilowatt Leistung sorgen dann für behagliche Wärme. Eine Solaranlage mit 10 Kilowatt Spitzenleistung liefert zusätzliche Energie. Die Gesamtkosten von 218.000 Euro werden von Green Planet Energy (100.000 Euro), der Umweltstiftung Greenpeace (60.000 Euro) und Greenpeace Deutschland (58.000 Euro) getragen.

Trostjanez auf dem Weg zur grünen Vorzeigestadt

Greenpeace unterstützt die Stadt Trostjanez seit 2022 auf ihrem Weg zu einem ökologischen Wiederaufbau. Ziel ist es, alle 113 Wohnblöcke der Stadt und langfristig auch weitere Regionen des Landes auf nachhaltige Energiequellen wie Wärmepumpen und Solarenergie umzustellen. Angesichts der russischen Angriffe auf die Energieinfrastruktur ist dies ein wichtiger Schritt für die Bevölkerung.

„Wir wollen, dass unsere Bürgerinnen und Bürger eine lebenswerte Stadt vorfinden, wenn der Wiederaufbau abgeschlossen ist“, sagt Bürgermeister Yuriy Bova. „Europäische Gelder für den Wiederaufbau müssen in zukunftsorientierte Technologien fließen und nicht in veraltete Systeme wie fossiles Gas.“

Dieses Pilotprojekt ist ein erster Schritt in eine grüne, nachhaltige Zukunft für Trostjanez und die Ukraine.

Original-PM: Green Planet Energy