Der Energiedienstleister EWE hat erfolgreich ein Forschungsprojekt zur Speicherung von Wasserstoff in unterirdischen Kavernen abgeschlossen. Dabei wurde gezeigt, dass Wasserstoff sicher in speziellen Salzspeichern gelagert werden kann, ohne dass sich seine Qualität wesentlich verändert. Das ist besonders wichtig für den Einsatz von Wasserstoff in Brennstoffzellen, etwa für Autos.
Was wurde erreicht?
- Sicherer Nachweis der Wasserstoffspeicherung: In einer Testkaverne in Rüdersdorf bei Berlin konnte EWE zeigen, dass die Technologie funktioniert. Wasserstoff bleibt dabei so rein, dass er nach minimaler Aufbereitung weiter genutzt werden kann.
- Erfahrungen für größere Projekte: Die Erkenntnisse aus der 500-Kubikmeter-Testkaverne sollen jetzt auf viel größere Speicher übertragen werden, die 1.000-mal so groß sind. Damit könnte Wasserstoff in großen Mengen gespeichert und flexibel genutzt werden.
- Klimaschutz und Versorgungssicherheit: Durch die Speicherung von grünem Wasserstoff (aus Sonne und Wind) können erneuerbare Energien besser genutzt werden, was entscheidend für die Erreichung der Klimaziele ist.
Herausforderungen und Lösungen
Während des Projekts traten technische Hürden auf, zum Beispiel bei der Abdichtung der Testkaverne. Diese wurden durch Anpassungen und Tests gemeistert. Auch die besonderen Anforderungen von Wasserstoff als kleinstes Molekül wurden erfolgreich berücksichtigt.
Nächste Schritte
- EWE plant, bestehende Erdgasspeicher auf Wasserstoff umzurüsten, wie etwa am Standort Huntorf in der Wesermarsch. Dabei wird besonders auf die Reinheit des gespeicherten Wasserstoffs geachtet.
- Das Projekt ist Teil der Initiative „Clean Hydrogen Coastline“, die die gesamte Wertschöpfungskette von der Erzeugung bis zur Nutzung von grünem Wasserstoff abdeckt.
Politischer Handlungsbedarf
Damit Wasserstoffspeicher in Deutschland flächendeckend genutzt werden können, braucht es klare politische Rahmenbedingungen. Dazu gehören Förderprogramme und rechtliche Grundlagen, die Investitionen erleichtern.
Investition in die Zukunft
Das Projekt HyCAVmobil kostete insgesamt 14 Millionen Euro. Davon trug EWE den Großteil, während der Rest vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert wurde.
Wichtige Erkenntnisse im Überblick
- Wasserstoff bleibt auch nach der Speicherung in neu gebauten Kavernen hochrein.
- Bei der Umrüstung bestehender Erdgaskavernen ist die Reinheit gesondert zu prüfen.
- Die Speicherung in großtechnischen Kavernen ist machbar und effizient.
- Neue Technologien zur Messung und Sicherstellung der Wasserstoffqualität wurden erfolgreich getestet.
Mit diesen Erkenntnissen ist EWE gut gerüstet, um in den nächsten Jahren große Wasserstoffspeicher aufzubauen und einen wichtigen Beitrag zur Energiewende zu leisten.
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