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Quartier LÜCK in Köln: Innovatives Energiekonzept mit Abwasserwärme

Ein neues Wohnquartier in Köln zeigt, wie klimafreundliche Wärmeversorgung ohne fossile Brennstoffe funktionieren kann: Im Quartier LÜCK wird Abwasser als Energiequelle genutzt. In Kombination mit Solarstrom versorgt ein innovatives Wärmenetz die Mieterinnen und Mieter effizient und nachhaltig.

NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach lobt das Projekt:
„Zukunft braucht Mut. Wer neue Wege geht und offen für Technologien ist, kann aktiv zum Umweltschutz beitragen. Mit der öffentlichen Wohnraumförderung Nordrhein-Westfalen unterstützen wir Innovationen wie das Quartier LÜCK. Hier sorgt ein Quartierswärmenetz mit Abwasserwärmenutzung für eine nachhaltige Energieversorgung. Die gewonnenen Erkenntnisse helfen nicht nur künftigen Bauprojekten, sondern auch den Mieterinnen und Mietern – und natürlich der Umwelt. Zudem sichern 12,6 Millionen Euro aus der öffentlichen Wohnraumförderung die Bezahlbarkeit der Mieten.“

Wie funktioniert das Energiekonzept?

Das von der wvm Gruppe und der naturstrom AG realisierte Quartier LÜCK entsteht in Köln-Ehrenfeld auf einem ehemaligen Fabrikgelände. Dort werden vier Mehrparteienhäuser mit insgesamt 216 Wohnungen und einer Großtagespflege gebaut. Herzstück des Quartiers ist ein innovatives Wärmenetz, das mehrere nachhaltige Energiequellen kombiniert:

  • Eine zentrale Wärmepumpe nutzt die Wärme des städtischen Abwassers.
  • Der benötigte Strom kommt direkt von Photovoltaikanlagen auf den Gebäudedächern, ergänzt durch Ökostrom aus dem Netz.
  • Ein Pufferspeicher mit 20 Kubikmetern speichert die erzeugte Wärme und speist sie ins Quartiersnetz ein.
  • Für zusätzliche Effizienz übernehmen dezentrale Wohnungsstationen die Trinkwasser-Erhitzung direkt in den Wohneinheiten.

„Unsere Wärmepumpe nutzt den vor Ort erzeugten Solarstrom und echten Ökostrom aus dem Netz“, erklärt Dr. Sarah Debor von der naturstrom AG. „So können wir das Heizwasser effizient erwärmen. Bei Spitzenlasten oder besonders viel erzeugtem Solarstrom wird eine Power-to-Heat-Anlage zugeschaltet.“

Warum Abwasser als Wärmequelle?

Die Hauptenergiequelle für das Quartier liegt nur wenige Meter entfernt – im Abwasserkanal unter der Äußeren Kanalstraße. Ein 120 Meter langer Wärmetauscher entzieht dem durchfließenden Abwasser Wärme.

Stephan von Bothmer, Geschäftsführer von UHRIG Energie, erläutert die Vorteile:
„Abwasser ist eine zuverlässige und energiereiche Wärmequelle. Selbst im Winter hat es mindestens zehn bis zwölf Grad, was eine effiziente Nutzung durch Wärmepumpen ermöglicht. Zudem fällt in dicht besiedelten Städten viel Abwasser an – perfekt für eine lokale, nachhaltige Wärmeversorgung.“

Ein Modell für die Zukunft

Das Projekt LÜCK zeigt, dass nachhaltige Wärmeversorgung nicht nur umweltfreundlich, sondern auch wirtschaftlich umsetzbar ist. Erika Werres, Geschäftsführerin der wvm Gruppe, betont:
„Von Anfang an war es unser Ziel, das Quartier so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Abwasser ist hier die ideale Energiequelle. Es zeigt, dass klimafreundliche Wärmeversorgung auch in der Stadt funktioniert und skalierbar ist.“

Die Stadtentwässerungsbetriebe Köln unterstützen das Vorhaben und ermöglichen den Einsatz der Wärmetauscher in ihren Kanälen. Dr. Sarah Debor von naturstrom ergänzt:
„Trotz der großen Potenziale wird Abwasserwärme vielerorts noch nicht genutzt. Mit LÜCK zeigen wir, was möglich ist, und hoffen, dass weitere Projekte folgen.“

Über die Projektpartner

naturstrom AG – Deutschlands größter unabhängiger Ökostromanbieter mit Sitz in Düsseldorf. Das Unternehmen entwickelt nachhaltige Energielösungen für Gebäude und Quartiere – von Mieterstrom-Modellen bis hin zu umfassenden Quartierskonzepten.

wvm Gruppe – Seit über 30 Jahren entwickelt das Unternehmen Wohnprojekte in Köln und Berlin. Das Portfolio reicht von kleinen Reihenhäusern bis hin zu großen Wohnquartieren mit gefördertem Wohnraum.

UHRIG Energie GmbH – Spezialist für Abwasserwärmenutzung mit über 126 Projekten europaweit. Das Unternehmen arbeitet daran, Abwasser als Wärmequelle bekannter zu machen und die Wärmewende voranzutreiben.

Foto: Wärmetauscher im anliegenden Abwasserkanal dienen einer zentralen Wärmepumpe als effiziente Wärmequelle. (© UHRIG Energie)

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