„Turbinen-Technologie, Netz- und Speicherausbau sowie smarte KI-Lösungen: Natürlich geht es auf der WindEnergy Hamburg um Erneuerbare Energien. Doch wie jede Messe lebt auch die WindEnergy Hamburg von der Begegnung der Menschen – daher freuen wir uns, dass so viele Teilnehmende sich mit Energie und Engagement einbringen und dieses Event so besonders machen“, sagte Heiko M. Stutzinger, CEO der Hamburg Messe und Congress, zum Start der WindEnergy Hamburg.
Die WindEnergy Hamburg 2024 sendet ein starkes Signal: Bei der offiziellen Eröffnungsveranstaltung, zu der Vizekanzler Dr. Robert Habeck per Video zugeschaltet war, betonten führende Branchenvertretende aus Politik und Industrie die Notwendigkeit klarer Regeln und internationaler Kooperation, um die Energiewende voranzutreiben. Dr. Melanie Leonhard, Hamburger Senatorin für Wirtschaft und Innovation, betonte die Strahlkraft der WindEnergy Hamburg in ihrer Ansprache. Die WindEnergy Hamburg ist dafür mit mehr als 1.600 ausstellenden Unternehmen und über 200 Konferenzslots die perfekte Plattform.
Der Messe-Chef und sein Team hatten hochkarätige Gäste geladen: Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, war zur Eröffnung der Weltleitmesse, die vor zehn Jahren Premiere feierte, live zugschaltet. Anschließend diskutierten internationale Vertreterinnen und Vertreter aus Industrie und Politik über die Chancen und Herausforderungen der Energiewende:
• Udo Bauer, CEO Enercon, Repräsentant des VDMA Power Systems
• José Luis Blanco, CEO Nordex Group / Chairman WindEurope
• Lee Chuan Teck, Executive Chairman, Enterprise Singapore
• Zafer Demircan, stellvertretender Energieminister der Republik Türkei
• Bärbel Heidebroek, CEO Landwind Group / Chairwoman BWE
• Kaspars Melnis, Minister für Klima und Energie, Lettland
• Andrew Mitchell, Botschafter Großbritannien in Deutschland
• Dr. Philipp Nimmermann, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Deutschland
• Parviz Shahbazov, Energieminister der Republik Aserbaidschan
• Tinne Van der Straeten, Energieministerin, Belgien
• Girish Tanti, Vice-Chairman Suzlon Group / Vice-Chair GWEC, Indien
Europas Windenergie: Auf dem Weg zur Unabhängigkeit
Aktuell deckt Windenergie 20 Prozent des Strombedarfs in Europa. Bis 2030 soll dieser Anteil auf 35 Prozent steigen und bis 2050 über die Hälfte ausmachen. Philipp Nimmermann, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, betonte, dass Deutschland hier eine Vorreiterrolle einnehme und das Tempo beim Ausbau deutlich gesteigert habe. „Wir sehen Rekorde an Genehmigungen und Zuschlägen bei Ausschreibungen, die Branche kann aber noch mehr leisten“, befand Bärbel Heidebroek, CEO der Landwind Group und Chairwoman des Bundesverbands Windenergie (BWE). Lettland hat sich mit LNG-Speichern und erneuerbaren Energien bereits weitestgehend unabhängig von russischem Gas gemacht. Bis 2030 will das Land eine 100-prozentige Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien erreichen. Um diese Vision zu verwirklichen, plane Lettland 1,5 bis 2 GW zusätzliche Windenergiekapazität zu installieren, erklärte der lettische Energieminister Kaspars Melnis. „Damit verringern wir nicht nur unsere Abhängigkeit von Stromimporten, sondern verzichten auch auf die Nutzung fossiler Brennstoffe.“ Auch Belgien plant, bis 2030 seine Haushalte mit 100 Prozent grünem Strom zu versorgen. Dafür verdreifacht das Land seine Offshore-Windkapazitäten. Dabei spielt die künstliche Energieinsel „Prinzessin-Elisabeth“ eine Schlüsselrolle: „Lokal erzeugte, erschwingliche erneuerbare Energie ist nicht nur die Zukunft unseres Energiemodells – sie ist der stärkste Schutz gegen extreme Preisschwankungen und eine wichtige Waffe im Kampf gegen den Klimawandel“, sagte die belgische Energieministerin Tinne Van der Straeten.
Herausforderungen meistern: Investitionen und Infrastruktur
Beim Ausbau müsse man allerdings die gesamte Wertschöpfungskette der Windenergie im Blick behalten, so José Luis Blanco, Chairman WindEurope und CEO Nordex Group. „Es geht um Energiesicherheit, Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz: Engpässe wie Stromnetze und Verkehrsinfrastruktur müssen angegangen werden, um den Ausbau neuer Windkraftanlagen zu beschleunigen.“ Udo Bauer, CEO des Windenergieanlagenherstellers Enercon und Repräsentant des Verbands VDMA Power Systems, betonte die Bedeutung eines fairen Marktumfeldes vor dem Hintergrund wachsender Konkurrenz durch außereuropäische Marktteilnehmer: „Wir benötigen ein Level Playing Field, das fairen Wettbewerb in Deutschland und Europa sicherstellt und Preisdumping ahndet. Die industriepolitischen Rahmenbedingungen für Onshore-Wind müssen so gestaltet sein, dass wir weiterhin in Deutschland und Europa investieren und wachsen können.“
WindEnergy Hamburg als globaler Hub
„Die WindEnergy Hamburg ist der zentrale Hub der Branche: Sie bringt alle wichtigen globalen Akteure der Windbranche zusammen und ermöglicht einen intensiven Austausch“, sagte Claus Ulrich Selbach, Business Unit Director Maritime & Technology Fairs. Vier Tage lang stehen Innovationen, Investitionen und die Zukunft der Windenergie im Mittelpunkt. Die Veranstaltung bietet die einzigartige Gelegenheit, Partnerschaften zu knüpfen und gemeinsam Lösungen für die globalen Herausforderungen der Energiewende zu entwickeln.
Alle zwei Jahre trifft sich eine der spannendsten Branchen auf dem weltweit führenden Networking-Hub der Windenergie: Auf der WindEnergy Hamburg im Herzen der pulsierenden Hansestadt präsentieren mehr als 1.600 Unternehmen aus mehr als 40 Ländern in zehn Messehallen bis zu 40.000 Teilnehmenden aus 100 Nationen ihre Innovationen und Lösungen. Anlagenhersteller und Zulieferer entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Windenergie onshore und offshore geben auf 75.000 m² einen umfassenden Marktüberblick. Begleitet wird die Messe von hochkarätig besetzten Konferenz-Sessions zu allen Schwerpunktthemen, die die Branche bewegen. Das Team der WindEnergy Hamburg gestaltet dieses Programm gemeinsam mit seinen Partnern, unter anderem dem globalen Windenergieverband GWEC, dem europäischen Verband WindEurope, den nationalen Verbänden VDMA und BWE sowie führenden Medien und Unternehmen der Branche. Vom 24. bis 27. September 2024 werden alle Sessions kostenfrei auf fünf Open Stages direkt in den Messehallen angeboten
Foto: Hamburg Messe und Congress / René Zieger