Berlin, 4. Juli 2025 – Gute Nachrichten aus dem Bereich Solarenergie: Deutschland hat die Hälfte seines gesetzlich festgelegten Ziels für den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen bis 2030 erreicht. Das zeigen aktuelle Zahlen der Bundesnetzagentur. Doch der Ausbau geht inzwischen langsamer voran – und das könnte zum Problem werden.
Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) warnt: Wenn der Ausbau weiter stockt, könnten die Ziele in Gefahr geraten. Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig fordert deshalb mehr Tempo und bessere Rahmenbedingungen für Investitionen in Solaranlagen und Stromspeicher.
„Der Stromverbrauch steigt, und wir brauchen mehr Solaranlagen auf Dächern, an Fassaden und auf Freiflächen“, so Körnig. „Die erste Hälfte des Weges ist geschafft – aber der Rest wird kein Selbstläufer. Nur mit deutlich mehr Photovoltaik und Speichern können wir unsere Klima- und Energieziele erreichen.“
Die derzeitige Hitzewelle und die spürbaren Folgen des Klimawandels zeigen laut Körnig deutlich, wie dringend der Ausbau nötig ist. Solarenergie sei nicht nur klimafreundlich, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll: „Früher war Photovoltaik teuer und nur im Weltraum zu finden – heute ist sie die günstigste Art der Stromerzeugung auf der Erde.“
Der Boom spricht für sich: Mehr als fünf Millionen Solaranlagen auf Dächern, Balkonen und Freiflächen liefern bereits rund 15 Prozent des Stroms in Deutschland – Tendenz steigend. Insgesamt sind etwa 107,5 Gigawatt (GW) an Solarleistung installiert. Bis 2030 sollen es 215 GW werden – also fast doppelt so viel.
Um dieses Ziel zu erreichen, hat der BSW Empfehlungen an die Bundesregierung ausgesprochen. Besonders wichtig: Die sogenannte EU-Beihilfegenehmigung für das „Solarpaket“ soll endlich kommen. Außerdem müssten Netzanschlüsse schneller und digitaler werden.
Ein weiterer zentraler Punkt: Stromspeicher. Rund zwei Millionen Batteriespeicher mit zusammen 20 Gigawattstunden (GWh) Kapazität sind in Deutschland bereits in Betrieb. Doch die Wissenschaft rechnet damit, dass wir bis 2030 etwa 100 bis 150 GWh brauchen werden. Dafür fordert der BSW, dass Batteriespeicher – wie im Koalitionsvertrag vereinbart – baurechtlich bevorzugt werden.
Fazit: Die Energiewende ist auf gutem Weg, aber der zweite Teil des Ausbaus wird anspruchsvoll. Damit Solarstrom in Zukunft noch mehr leisten kann, braucht es jetzt klare Entscheidungen und mutige Schritte.
PM: Bundesverbandes Solarwirtschaft e. V.
Image by Erich Westendarp from Pixabay