Repowering bezeichnet die Erneuerung von Windenergieanlagen, die nach 20 Jahren das Ende ihres Einsatzes erreicht haben. „Die Genehmigungen für Repowering nehmen weniger Zeit in Anspruch, da die Standorte bereits für die Windenergie ausgewiesen und erschlossen sind. Die Verfahrensdauer für die Windparkerneuerung in Quarnstedt war vorbildhaft und die schnelle Bearbeitung belegt, dass die Energiewende auch in den Behörden eine neue Priorität bekommen hat. Die Ämter beschleunigen die Bearbeitung jetzt durch eingespielte Prozesse im Ablauf des Genehmigungsverfahrens, fristgerechte Rückmeldungen der Träger öffentlicher Belange tragen zu einem schnelleren Abschluss bei“, informiert Katharina Beyer, Vorständin von Prokon.

Deutschlands größte Energiegenossenschaft Prokon wird im schleswig-holsteinischen Quarnstedt neun bestehende Windenergieanlagen durch vier leistungsstärkere Neuanlagen ersetzen. Hierfür erhielt Prokon jetzt die Genehmigung vom Landesamt für Umwelt nach lediglich sieben Monaten Verfahrensdauer. „Durch Repowering kann in den nächsten Jahren eine ganz erhebliche Leistungssteigerung erreicht werden. In Quarnstedt werden die vier neuen Windenergieanlagen über insgesamt 28 Megawatt installierter Leistung verfügen – das ist mehr als doppelt so viel wie vorher“, informiert Henning von Stechow, Vorstandsvorsitzender von Prokon.

Beim Repowering werden üblicherweise alte Anlagen durch neue und leistungsstärkere Windkraftwerke ersetzt. Obwohl es sich um dabei häufig um weniger Anlagen handelt, ist die Stromausbeute deutlich höher. So auch die Pläne von Prokon für den Windpark Quarnstedt-Störkathen. Das Projekt im Landkreis Steinburg umfasst aktuell elf Anlagen mit jeweils 1,3 Megawatt Leistung. Neun der Windkraftwerke wird Prokon ersetzen, zwei weitere liegen außerhalb des aktuellen Regionalplangebietes. Genehmigt sind Windenergieanlagen mit jeweils 5,5 Megawatt installierter Leistung.

Henning von Stechow informiert: „Die Hersteller haben jetzt bereits die nächste Anlagengeneration im Angebot. Deshalb werden wir auf noch leistungsstärkere Windenergieanlagen umplanen.“ Die Genossenschaft will in Quarnstedt vier Nordex-N163-Anlagen mit einer Leistung von jeweils 7 Megawatt und einer Gesamthöhe von 200 Metern errichten. Insgesamt wird der Energieertrag der neuen Anlagen bei rund 52,2 Millionen Kilowattstunden jährlich liegen. Mit dem Rückbau der alten Anlagen will Prokon im ersten Halbjahr 2026 beginnen, der Bau folgt in der zweiten Jahreshälfte. Ein Netzanschluss mit ausreichender Kapazität besteht voraussichtlich ab Ende 2027. Prokon prüft, ob übergangsweise ein Anschluss über den alten Windpark mit reduzierter Leistung wirtschaftlich sinnvoll ist.

Energieprojekte in Deutschland, Finnland und Polen

Prokon hat bisher insgesamt 72 Windparks mit 410 Windenergieanlagen in Deutschland, Finnland und Polen errichtet. Sie verfügen über eine installierte Leistung von 872,3 Megawatt und erzeugen über 1 Milliarde Kilowattstunden Strom pro Jahr. Rund 40.000 Mitglieder setzen sich in der Energiegenossenschaft für die Energiewende und die Versorgungssicherheit in Deutschland ein.

PM: Prokon / Foto: Copyright: Prokon eG